Digitalisierung des Handels

Die Digitalisierung im Handel (von Dr. Andreas M. Stockert)

 

  1. Trends

          Die Digitalisierung im Handel zeigt 4 zentrale Trends:

 

  • Supply Chain Transparenz (mit IoT, Internet of Things, Verfolgung der Ware auf fitem-ebene von der Klomissionierung der Ware nach der Produktion bis zur Ladenkasse über eine elektronische Packliste, Bestandssicherheit und -genauigkeit über die gesamte Supply Chain, Monitoring der internen und externen Servicelevel / KPIs, Monitoring der Provider und deren Performance, Fälschungssicherheit der Produkte)

 

  • Shop Floor Management (Anliefergenauigkeit und -timing, out-of-shelf Management, Warenverfolgung auf der Verkaufsfläche, Erkennng von Fehlplatzierungen, Performancemessung des in-store-Replenishments, Beschleunigung des Check-out-Prozesses, mobiles Bezahlen)

 

  • Multi-Channel Synchronisation (Flexibilisierung der Warenbestände zw. Lager und Vertriebskanälen durch einen Warenbestand, Storefunktion hin zu show-room-Charakter, Warensteuerung zu verkaufsstarken POS auf item-Ebene, Sicherstellung der click&collect-Funktion und damit der Kundenzufriedenheit, Warenbewegungen zwischen den verschiedenen Vertriebskanälen)

 

  • Customer Experience (Laufwege-Verfolgung der Kunden auf der Verkaufsfläche analog online-Geschäft, Messung der Conversion Rate im off-line-Geschäft, Kontaktintensität des Kunden mit Produkten, Messung der Conversion Rate in der Umkleidekabine, Kommunikation mit dem Konsumenten nach dem Kaufprozess über das Produkt, Prüfung der Produktauthentizität durch den Konsumenten)

 

Um die beabsichtigten Effekte der Digitalisierung im Handel allerdings zu realisieren, benötigt das Unternehmen entsprechende Monitoring- und Entscheidungsfunktionen, um aus den generierten RFID-Daten (big data / Algorithmen) die entsprechenden operativen Schlüsse zu ziehen und Maßnahmen einzuleiten (smart data) (z.B. Sortimentsstruktur nach Kanälen,             Produktplatzierungen, Preisgestaltung, Prozessoptimierungen, Servicelevel-            Anforderungen, Konsumenten-Clusterung).

 

  1. Vorgehensweise in Projekten

 

  • Beobachtung

 Prozessbeobachtung „on the shop floor“ in der gesamten Wertschöpfungskette, erste Identifizierung von Schwachstellen und nicht-wertschöpfenden Prozessen, erste mögliche Kosten- und Zeitersparnisse sowie Performanceverbesserungen, Dokumentation                         des Ist-Zustands und möglichen Potentialbereichen.

 

  • Analyse

Unterlegung der Beobachtungen mit harten Fakten, Definition der notwendigen Daten, Datenverifizierung und –analyse, Abschätzung von Verbesserungspotentialen (evtl. anhand von Benchmarks) und Definition der dazugehörigen Business Cases.

 

  • Konzeptentwicklung

 Definition von Maßnahmenpaketen mit den Verantwortlichen,  Festlegung der messbaren Zielsetzungen je Projekt, Meilensteine und kritische Pfade, Bestimmung von Projekt-verantwortlichen und Projektmanagern, Zusammenführung zu einer Gesamtumsetzungs-                        Planung, Ressourcenplanung und Machbarkeitsanalyse, Verabschiedung des Maßnahmen-paketes durch die entsprechenden Gremien.

 

  • Implementierung

 Kommunikation nach innen und außen (z.B. Betriebsrat, Provider), Implementierung von Projektverantwortlichen und Project Office zur Projektkoordination und Überwachung, Einleitung des Change-Management-Prozesses, Coaching der Projektmanager und Monitoring                         der Projektumsetzung, Berechnung der Business Cases, Revision der Maßnahmenpakete nach ca. 1 Jahr und Verifizierung der geplanten Ergebnisse.

 

  1. Durchgeführte Projekte von Andreas Stockert

 

  • Charles Vögele AG, Schweiz: (Implementierung der RFID-Technologie von der Source (weltweit) bis an die Ladenkasse ca. 30 Läden in Slowenien und 1 CDC sowie 2 RDCs, item-Tagging mit RFID-Hangtags bei über 22.000 SKUs, pro Saison ca. 8,5 Mio. Teile, 100% Kommissionier-genauigkeit ab Produktion, cross-docking von der Produktion bis zum Warenträger, Warenverfolgung über die gesamte Wertschöpfungskette, Steuerung des stock-out-Managements und des in-store-Replenishments, integrierte Warensicherung, Erfassung des Konsumentenverhaltens auf der Verkaufsfläche und Messung der Conversion Rate bei Nutzung der Umkleidekabine, Erhalt des RFID-Journal Awards in Orlando, Florida, USA für die beste RFID-Implementierung weltweit 2009).

 

  • Enso Detego GmbH, Österreich: (3 Jahre Chairman des Advisory Boards, verantwortlich für Softwareentwicklung, Vertrieb und Projektmanagement, Entwicklung von KPI-getriebenen Dashboards zur Nutzung der generierten RFID-Daten aus den Readpoints, Ableitung von Norm-Maßnahmen insbesondere für das Store-Management sowie Logistik- und Supply Chain-Verantwortliche)

 

  • Marc O’Polo AG, Schweden / Deutschland: (item-bezogenes RFID in der kompletten Supply Chain von der Produktion in Asien und Europa bis an die Ladenkasse in über 100 Läden; Bestandsmonitoring über die 100%- Kommissionierung ab der Produktion (elektronische Packliste), Logistik, CDC und RDC sowie back-store und front-store-Bereiche, Vermeidung von Bestandslücken, integrierte Warensicherung).

 

  • Marks & Spencer plc, UK: (Sicherstellung der click & collect-Funktionen, permanentes Bestandsmonitoring sowie Messung der Conversion Rate auf den Verkaufsflächen im „hands-free“-Betrieb in 3 Kaufhäusern in London).

 

  • Adidas AG, Deutschland: (RFID roll-out in ca. 1.000 Adidas Filialen in Russland sowie einem DC, NFC-Taging eines Sportschuhs zur Nachverfolgung und Kommunikation mit dem Kunden nach dem Verkaufsprozess wie z. B. Gaming, Advertising, Monitoring und andere Content-Komponenten).

 

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